Es gibt eine Vielzahl von Präparaten und physikalischen Therapieformen für Schuppenflechte (Psoriasis), die zu einer Rückbildung der Beschwerden und auch zu vorübergehender Beschwerdefreiheit führen können. Heilung im Sinne eines völligen, dauerhaften Verschwindens der Psoriasis ist jedoch nicht möglich.
Das Behandlungsspektrum reicht von pflegenden Salben bis hin zu starken, das Immunsystem hemmenden Medikamenten. Unterschieden wird dabei grundsätzlich die systemische (innerliche) und die lokale (topische) Therapie. Die Basis jeder Behandlung ist die regelmäßige, sorgfältige und individuell abgestimmte Hautpflege.
Topische Therapie
Die bei der lokalen (topischen) Behandlung eingesetzten Wirkstoffe werden äußerlich z.B. in Form von Cremes, Salben und Lotionen aufgetragen. Darüber hinaus stehen Badezusätze und Shampoos zur Verfügung.
Bei einem akuten Psoriasis-Schub muss zunächst die dicke Hornschicht durch Salbenverbände mit Wirkstoffen wie Salizylsäure, Harnstoff oder Milchsäure beseitigt werden. Erst dann können spezielle Medikamente gegen die Entzündung der Psoriasis zu ihrem Wirkort, den lebenden Hautzellen, vordringen.
Bei der Behandlung von Krankheitsschüben werden Vitamin-D-Präparate und Kortisonpräparate sowie Salben mit Dithranol oder Retinoiden eingesetzt. Dithranol hemmt übermäßiges Zellwachstum und Entzündungsvorgänge. Retinoide sind Abkömmlinge des Vitamin-A und werden auch bei anderen Verhornungsstörungen wie Akne oder Ichthyosis verabreicht. Bei äußerlicher Anwendung wird dabei Tretinoin (Vitamin-A-Säure) eingesetzt.
Aber auch in weitgehend beschwerdefreien Perioden benötigt die psoriatische Haut sorgfältige Pflege. Zur täglichen äußerlichen Anwendung eignen sich Salben, die Teer, feuchtigkeitsbindenden Harnstoff oder hornhautlösende Substanzen wie Salizylate enthalten.
Systemische Therapie
Bei schwereren Verläufen werden Medikamente in Tablettenform eingesetzt. So ist auch eine innerliche (systemische) Behandlung mit Retinoiden (z.B. Isotretinoin und Etretinat) möglich. Sie greifen in den Verhornungsprozess ein, indem sie Wachstum und Differenzierung von Haut- und Schleimhautzellen (epidermale Differenzierung) normalisieren. Frauen, die noch Kinder bekommen können, sollten diese Wirkstoffe nicht einnehmen. Bei Schwangeren darf es keinesfalls eingesetzt werden. Falls die Behandlung mit Retinoiden dennoch notwendig sein sollte, muss auf eine sorgfältige Empfängnisverhütung geachtet werden.
Die Behandlung mit Medikamenten, die das Immunsystem bremsen (Immunsuppressiva), wie Methotrexat, Ciclosporin oder Fumarsäureester, ist in schweren Fällen eine wirksame Therapieoption. Methotrexat gehört zur Basistherapie bei Psoriasis-Arthritis, um die Gelenkzerstörung aufzuhalten und spätere Behinderungen zu vermeiden. Die Medikamente bergen aber das Risiko zum Teil schwerer Nebenwirkungen und sind deshalb für eine Dauertherapie wenig geeignet.